Seibersdorf und sein Zwischenlager - FAQ

Die Entscheidung, in Seibersdorf ein Zwischenlager zu errichten, hängt eng mit dessen Geschichte als Standort für das österreichische Forschungszentrum für Atomenergie zusammen. Dieses Forschungszentrum wurde 1958 errichtet und umfasste neben Instituten für Elektronik, Physik, Chemie, Metallurgie und Strahlenschutz auch den ersten österreichischen Forschungsreaktor.

Da bereits damals die Notwendigkeit bestand, radioaktive Abfälle aus dem Betrieb des Forschungsreaktors zu lagern, wurde auf dem Gelände ein Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle errichtet. Mit dem aufkeimenden Bewusstsein, dass radioaktive Abfälle zum Schutz der Menschen und der Umwelt sicher gelagert werden müssen, übernahm das Forschungszentrum im Auftrag des Bundes die Lagerung aller österreichischen schwach- und mittelradioaktiven Abfälle. Dies wurde in einer vertraglichen Vereinbarung abgesichert. Aktuell gültig ist der 2003 zwischen Bund, Gemeinde Seibersdorf und NES geschlossene „Entsorgungsvertrag“, der die Zwischenlagerung der österreichischen schwach- und mittelradioaktiven Abfälle in Seibersdorf bis Ende 2045 garantiert.

Aus Sicht der Gemeinde Seibersdorf gibt es keine negativen Folgen, die sich aus dem Betrieb des Lagers ergeben, weder aus demographischer noch aus wirtschaftlicher Sicht. Der Betrieb des Lagers in Seibersdorf ist für die Marktgemeinde ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Die Einnahmen an Kommunalsteuer und Lagerentgelt sind für das Gemeindebudget ein wesentlicher Anteil. Es profitieren auch die umliegenden Beherbergungsbetriebe und Gaststätten durch die anwesenden Firmen, die für Arbeiten, Instandhaltungen, usw. vor Ort tätig sind. Durch die Instandhaltungen, Sanierungen und Neubauten der NES kommen auch immer wieder Betriebe aus der Region zu Aufträgen. Des Weiteren bietet die NES durch den Betrieb des Lagers und der Entsorgungsanlagen zahlreiche Arbeitsplätze für die Bevölkerung aus der Marktgemeinde Seibersdorf und der näheren Region.

Die Akzeptanz in der Bevölkerung für das Zwischenlager in Seibersdorf ist groß, nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftlichen Vorteile für die Gemeinde. Der Betrieb des Lagers ist in der Ortsbevölkerung kein Thema.