Radioaktive Abfälle - FAQ
Radioaktive Abfälle sind radioaktive Materialien, für die es keine Weiterverwendung gibt. Sie entstehen durch den Betrieb von Kernkraftwerken, sowie bei vielen nützlichen und friedvollen Anwendungen von radioaktiven Stoffen in der Medizin, Industrie und Forschung und auch dort wo nicht mehr benötigte Anlagen rückgebaut (dekommissioniert) werden. Diese müssen abtransportiert, konditioniert, zwischen- und schlussendlich endgelagert werden.
Radioaktive Abfälle entstehen in Österreich aus Anwendungen in Medizin, Forschung, Industrie und aus dem Rückbau von nicht mehr benötigten Anlagen (Dekommissionierung). Die radioaktiven Abfälle fallen ausschließlich unter die Kategorie „schwach- und mittelradioaktiv“.
Hintergrund: Bei schwach- und mittelradioaktiven Abfällen handelt es sich um Abfälle mit Radionukliden, deren Halbwertszeit maximal 30 Jahre ist (wie etwa Cäsium-137 oder Strontium-90). Auch eine begrenzte Anzahl langlebiger Radionuklide darf enthalten sein. Schwach- und mittelradioaktive Abfälle entwickeln keine Wärme und werden meist in oberflächennahen Endlagern und Endlagerbergwerken deponiert.
In Österreich fallen keine hochradioaktiven Abfälle und abgebrannten Brennelemente zur Endlagerung im Inland an. Da die Errichtung und der Betrieb von Kernkraftwerken zur Energieerzeugung in Österreich verfassungsgesetzlich verboten sind und die Brennelemente aus dem Forschungsreaktor der TU Wien nach Ende der Laufzeit an den Lieferanten (US Department of Energy) zurückgegeben werden.
Nein! In Österreich gibt es keine hochradioaktiven Abfälle. Da Österreich kein Kernkraftwerk betreibt, fallen weder hoch radioaktiver Abfälle, noch abgebrannte Brennelemente an. Die Brennelemente aus dem einzigen österreichischen Forschungsreaktor am Atominstitut der TU Wien gehen nach deren Verwendung vertragsgemäß zurück an den Lieferanten (US Department of Energy). Das hat wesentliche Auswirkungen auf die österreichische Situation bezüglich der Entsorgung radioaktiver Abfälle: Die technischen und finanziellen Anforderungen für die Endlagerung der Abfälle, wie sie Österreich hat, sind weit geringer, als in Ländern mit Kernkraftwerken.
Die Aufarbeitung, Konditionierung und Zwischenlagerung, der in Österreich anfallenden radioaktiven Abfälle erfolgt durch die Nuclear Engineering Seibersdorf GmbH (NES). Das hochmoderne Zwischenlager in Seibersdorf wurde in den letzten Jahren sukzessive auf den modernsten Stand gebracht. Die Zwischenlagerung der radioaktiven Abfälle in Seibersdorf ist bis zum Jahr 2045 vertraglich fixiert.
Nein! Der Entscheidungsprozess über Ort und Art der Endlagerstätte ist sehr umfangreich und wird voraussichtlich viele Jahre in Anspruch nehmen. In den ersten drei Jahren wird der Entsorgungsbeirat einen Status Quo erheben, der unter anderem eine Bestandsaufnahme der derzeitigen und zukünftigen radioaktiven Abfälle in Österreich enthält. Außerdem sollen Möglichkeiten zur Endlagerung erarbeitet werden.